Diözesanfamilienrat im Gespräch mit Thomas Silberhorn (MdB)

Das Bild zeigt vlnr: Manuela Hofmann, Ursula Knitt, Thomas Silberhorn (MdB), Lydia Heilmann, Christiane Kömm, Markus Donhauser, Josef Weber (c) Di Tella (Wahlkreisbüro Silberhorn)
Das Bild zeigt vlnr: Manuela Hofmann, Ursula Knitt, Thomas Silberhorn (MdB), Lydia Heilmann, Christiane Kömm, Markus Donhauser, Josef Weber
Datum:
Fr. 8. Juni 2018
Von:
Manuela Hofmann

Zum Auftakt der politischen Gesprächsreihe 2018 traf sich der Diözesanfamilienrat (DFR) Bamberg mit dem CSU-Bundestagsabgeordneten Thomas Silberhorn in Bamberg. Seit seinem Einzug in den Deutschen Bundestag im Jahr 2002 trifft sich der Abgeordnete regelmäßig mit den Mitgliedern des ehrenamtlichen Gremiums, die aus dem gesamten Erzbistum Bamberg stammen.

Als zweifacher Vater interessiert sich der Bundestagsabgeordnete sehr für die Anliegen des Familienbundes und der Katholischen Elternschaft und ermutigte die Anwesenden dazu, Ihre Forderungen weiterhin in die Politik zu tragen.

Eines der Hauptthemen des Treffens war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Rolle der Mütter in dieser Hinsicht. Auch in der heutigen Zeit sind es nach wie vor die Frauen, die den größten Teil der Erziehungsarbeit übernehmen und für die Kinderbetreuung beruflich kürzertreten. Christiane Kömm, Vorsitzende des Diözesanfamilienrates, stellte fest, dass Frauen nach wie vor nicht ausreichend abgesichert seien und nannte als Beispiel das geänderte Unterhaltrecht im Falle einer Trennung.

Die Anwesenden waren sich einig, dass die Politik den Familien eine echte Wahlfreiheit gewährleiten sollte, damit jeder selbst entscheiden kann, wie lange er eine berufliche Auszeit nimmt und ab wann er seine Kinder in eine institutionelle Betreuung gibt. Mit dem Bayerischen Familiengeld, das Ministerpräsident Söder einführt, sei ein erster Schritt in die richtige Richtung getan. Der Familienbund plädiert in dieser Hinsicht jedoch für ein sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt, um die Arbeit des zuhause erziehenden Elternteils anzuerkennen und zu honorieren. Die Fürsorgearbeit, sei es bei der Kindererziehung oder auch bei der Pflege von Angehörigen, werde nicht ausreichend wertgeschätzt.

Silberhorn steht der Einführung eines Erziehungsgehaltes skeptisch gegenüber, setzt sich aber selbst für eine echte Wahlfreiheit für Familien ein.

Ein weiteres Thema des Gespräches war die Forderung des Familienbundes nach bezahlbarem Wohnraum für Familien. Ursula Knitt, die stellvertretende DFR-Vorsitzende, fordert zum Beispiel mehr finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für junge Familien, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Die Politik müsse außerdem für die ausreichende Infrastruktur sorgen, um das Leben auf dem Land für Familien attraktiver zu gestalten. Nicht nur die immensen Kosten für ein Eigenheim, sondern auch unbezahlbar hohe Mieten für Wohnungen seien nicht tragbar. Besonders betroffen seien nicht nur Familien, sondern auch Studenten und die ältere Generation. Leider wurde der wichtige soziale Wohnungsbau in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt, sodass jetzt die dringend benötigen Wohnung fehlen.

Silberhorn verwies auf das im Koalitionsvertrag verankerte Baukindergeld, das in Zukunft für junge Familien sicherlich ein Anreiz ist und betonte, dass das Problem der explodierenden Kosten für Wohnraum allgemein in dieser Legislaturperiode verstärkt angegangen werden soll.

Auch die Digitalisierung war Thema des Gespräches. Die Anwesenden sehen hier die Aufgabe der Eltern. Diese müssen ihre Kinder im Umgang mit digitalen Medien fit machen, Schulen könnten hier nur unterstützend tätig sein. Gerade in den Grundschulen sollte man nur selten digitale Medien einsetzen, da hier zunächst einmal das Beherrschen der Grundkenntnisse in Rechnen, Schreiben und Lesen, das Verständnis komplexer Zusammenhänge sowie die Herzensbildung im Vordergrund stehen sollten.

Durch Veranstaltungen zu Erziehungsthemen unterstützt der DFR Familien und Eltern darin, ihre Erziehungsverantwortung wahrzunehmen und fordert, dass diese nicht an den Staat übertragen wird. Eltern haben nicht nur das Recht ihre Kinder zu erziehen, sondern auch die Pflicht dazu. Der Staat sollte nur unterstützend tätig sein und bei Problemfällen eingreifen. Auch Silberhorn bekräftigte den Familienbund in dieser Hinsicht und ist der Meinung, dass den Eltern noch mehr bewusst gemacht werden sollte, dass sie in der Pflicht sind ihre Kinder selbst zu erziehen.

Weiterhin wurde über ein mögliches Familienwahlrecht diskutiert. Der Bundestagsabgeordnete sprach sich für ein Wahlrecht ab Geburt aus. Dies sei die gerechteste Möglichkeit, um den Anliegen der Familien in der aktiven Erziehungsphase eine Stimme in der Politik zu verleihen. Christiane Kömm und die Anwesenden begrüßten die Ansicht des Abgeordneten.

Auch eine angemesse Rente und die Zukunft der Pflege waren Themen des Gespräches. Immer mehr Senioren sind nicht in der Lage die steigenden Heimkosten aus ihren Renteneinkünften und den Leistungen aus der Pflegekasse zu finanzieren. Der Staat überbrückt an dieser Stelle mit Sozialhilfe, dann aber bittet er die Familien zur Kasse. Ursula Knitt forderte unter anderem eine Reform des Erwachsenenunterhaltsrechts, um Familien hier spürbar zu entlasten.